organisation

Organisation entwickeln 


Eine Organisation entsteht wenn ein soziales System Gruppengröße übersteigt.

Die moderne Systemtheorie behandelt Organisationen als autopoietische soziale Systeme. Der Begriff "Autopoiesis“ (aus dem Griechischen autos= „selbst“ und poiein= „machen“) geht auf die beiden chilenischen Biologen Maturana und Varela zurück (1984), die damit den Prozess der Selbstproduktion von Elementen eines Systems aus den je eigenen Elementen beschreiben. Das bedeutet, dass ein System so lange lebt, wie es sich selbst reproduziert. Systemtheoretisch bestehen Organisationen nicht aus Menschen, sondern aus Ereignissen bzw. Operationen. Die Operationen die eine Organisation ausmachen und am Leben erhalten sind Kommunikation und Entscheidungen.

Solange entschieden wird, werden Entscheidungen kommuniziert worauf weitere Entscheidungen folgen können, wodurch das Überleben der Organisation gesichert ist. Der Begriff der Autopoiese kommt also ins Spiel, weil davon auszugehen ist, daß die Produktion der Elemente des Organisationssystems, die Entscheidungen und Kommunikationen, und damit die Prozesse der Grenzziehung innerhalb und vom System selbst vollzogen werden.



Jede Entscheidung bringt gleichzeitig etwas anderes zum Verschwinden.



Oder: Warum es in der komplexen Realität der Organisation nicht möglich ist etwas "Gutes" zu tun ohne gleichzeitig einen "Verlust" zu erzeugen.

Ein paar Beispiele:

  • Freiheit kostet Sicherheit
  • Vertrauen reduziert Kontrolle
  • Gründlichkeit und Perfektion gehen auf Kosten von Schnelligkeit
  • Regeln verhindern Flexibilität.

Dennoch muss die Organisation entscheiden, und die wenigsten Organisationen sind geübt im Umgang mit "Ambiguität" (Mehrdeutigkeit eines Sachverhalts, gleichzeitiges Vorhandensein sich widersprechender Umstände) und "Ambidextrie" (z.B. gleichzeitig und kontextbezogen effizient und flexibel zu sein).

Organisation läßt sich nicht in kausalen Ketten denken, erleben oder entwickeln. Das bedeutet, dass Veränderung auf allen Ebenen der Form (Abb. unten) gleichzeitig wirkt. Das muss Beratung in Organisationsentwicklung berücksichtigen und die Systeme (psychische, soziale, kuturelle und technische) unterstützen die dafür notwendige Wahrnehmung zu entwickeln und einzuüben.




Es geht darum den Unterschied zu finden, der den Unterschied macht.

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